Mozartjahr 2006

Operation W.A.M. – eine Komposition von Christoph Cech für die Musikschule Floridsdorf

Im Mozartjahr hatten alle 17 Wiener Musikschulen die Möglichkeit Kompositionen in Auftrag zu geben, die am 26. Juni 2006 im Rahmen eines Festkonzerts im RadioKulturhaus zur Uraufführung gelangten. Die Musikschule Floridsdorf konnte für dieses einzigartige Projekt Christoph Cech, den Leiter des Instituts für Jazz und improvisierte Musik an der Bruckner-Universität Linz gewinnen. Er erarbeitete mit Schülerinnen und Schülern der Musikschule Floridsdorf ein Kompositionskonzept, das er als »Analog Sampling« bezeichnet. 

Christoph Cech: „Mozarts Geist lebt in seinen Werken. Um diese an den Museumswärtern vorbeizuschmuggeln, müssen wir sie unkenntlich machen. Dazu zerlegen wir sie willkürlich in die Bestandteile eines Puzzles. Um die Bedeutung dieser »Samples« nicht aus den Ohren zu verlieren, improvisieren wir mit ihnen und erzeugen eine geheime Sprache. Mozarts freier Geist war wie immer experimentierfreudig und hat verhindert, dass die Samples wieder zu ihrer ursprünglichen Gestalt zusammengestellt wurden. Hingegen ist ein neues Stück aus ursprünglich lauter Mozartmusikfetzen entstanden, welches viele zeitgenössische Kompositionspraktiken und interaktive Muster des Zusammenspiels beinhaltet.“

Christian Hörlesberger von der Filmschule Wien hat die Entstehung der Komposition filmisch dokumentiert und bei der Aufführung parallel zur Musik auf eine Videowall projiziert. In seinem Konzept heißt es: „Die filmische Ebene soll aber nicht nur die Arbeit von Christoph Cech und den Schülern dokumentieren, sondern auch eine visuelle Entsprechung der Musik werden: ein filmisches Experiment irgendwo zwischen Dokumentation, Visuals, Stummfilm, Krimi und Musikvideo. Bis zur Aufführung wird es keinen fertigen Film geben. In den Arbeitsphasen der Komposition entstehen Clips, die während der Aufführung mit Livebildern des Ensembles gemischt werden. Der Film entsteht während der Aufführung.“


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